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Gedanken zum Evangelium des Sonntags

07. und 14.07.2024

14. und 15. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium  : Mk 6, 1b-6

In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort keine Machttat tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort.

Gedanken zum Evangelium:

Erst am letzten Sonntag haben wir gehört, wie sehr Jesus die Menschen beeindruckt.  Ja, die Menschen hungern nach seinen Worten, setzen ihre ganze Hoffnung auf ihn und erfahren dadurch eine neue Perspektive.  Und nun? Jesus geht zurück in seine Heimat. Die Menschen, die Jesus gefolgt sind – wahrscheinlich aus Neugier, was aus ihm geworden ist –  staunen über seine Worte und fragen sich, was das für eine Weisheit ist, „die ihm gegeben ist“.  Dann „kippt“ die Stimmung. Aber warum? Vielleicht sind die Menschen zuerst im Herzen berührt von dem, was Jesus sagt, aber dann fragen sie sich, woher er das hat, woher sein Wissen kommt. Mit dem Verstand stecken sie „ihren“ Jesus in eine Schublade und trauen ihm nichts Großes zu, denn „er ist ja einer von ihnen“.

Wo Menschen in Schubladen gesteckt werden, werden sie gebremst. So wie eine Pflanze Freiraum braucht, um wachsen zu können, brauchen wir Menschen diesen Freiraum. Echte Begegnung bedeutet, diesen Raum zur Entfaltung zu geben.

Zwischen Jesus und den Menschen, die im Evangelium beschrieben werden, kann sich nichts mehr entwickeln und entfalten. In seiner Heimat konnte Jesus nur wenige Menschen wirklich berühren. Damit der Glaube in uns wirken kann, braucht er unsere Offenheit und unser Vertrauen. Er muss berührt werden und sich berühren lassen. Erst dann kann der Glaube verändern und wirken und tragfähig im Alltag werden. 

Gebet:

Guter Gott, lass uns immer wieder offen sein für echte Begegnung, die Raum lässt zur Entfaltung.  Lass uns mit den Augen des Herzens die wahren Wunder des Lebens erkennen und bejahen. Stärke uns, dass wir uns von deinem Geist leiten lassen und in deiner Liebe handeln. Amen.

 

von: Anita Laschet

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30.06.2024

13. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium  : Mk 5, 21-43

In jener Zeit fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam einer der Synagogenvorsteher namens Jaírus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie geheilt wird und am Leben bleibt! Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten heran – und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Und sofort versiegte die Quelle des Blutes und sie spürte in ihrem Leib, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaírus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogen- vorsteher: Fürchte dich nicht! Glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogen- vorstehers. Als Jesus den Tumult sah und wie sie heftig weinten und klagten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber warf alle hinaus  und nahm den Vater des Kindes und die Mutter und die, die mit ihm waren, und ging in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talíta kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

 

Gedanken zum Evangelium:

Wunder haben nicht nur zur Zeit Jesu, sondern auch heute noch eine große Bedeutung. Es ist wichtig, dass wir den Blick für die großen und kleinen Wunder in unserem Leben nicht verlieren. Vieles geht über das hinaus, was unser Verstand erfassen oder erklären kann.

 

Im Evangelium des vergangenen Sonntags ging es um das Vertrauen und die Beziehung zu Jesus, die uns in schweren und dunklen Zeiten Kraft und Trost geben können.  Und um dieses Vertrauen und die Beziehung zu Jesus geht es auch an diesem Sonntag. „Fürchte dich nicht“ und „Geh in dem Frieden, den Gott dir gibt“ sind stärkende und berührende Zusagen für unser Leben. Jesus will uns frei machen. Frei von Angst, Isolation, Unfrieden und so vielem, was uns am Leben hindert. „Talita kum!“ - „Mädchen, ich sage dir, steh auf!“  Unsere Beziehung zu Jesus, unsere Verbindung zu Gott, unser Glaube, Gottes Geist, der in uns fließt, all das kann uns helfen, immer wieder aufzustehen, die Hoffnung nicht zu verlieren und Kraft zu finden, manches Unmögliche zu schaffen.  Auch wir sind eingeladen andere zu stärken, Mut zu machen und im richtigen Augenblick da zu sein, so dass auch wir – mit Gottes Hilfe – Menschen aufrichten und Leben schenken können.  

 

von: Anita Laschet

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